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Kapsel soll künstliche Befruchtung natürlicher machen

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Für viele Paare ist der Kinderwunsch auf natürlichem Weg nicht zu realisieren. Sie sind auf eine künstliche Befruchtung angewiesen. Trotz jahrelanger Praxis führt die In-vitro-Fertilisation (IVF) aber noch immer nicht so oft zum Erfolg, wie sich das Reproduktionsmediziner wünschen würden. Bis zur Geburt eines Kindes sind daher meist mehrere Behandlungszyklen nötig.

Idee eines Genfer Arztes

Noch ist unklar, was die Gründe für die geringe Effizienz der IVF sind. Möglicherweise sind die Bedingungen im Labor, wo die befruchteten Eizellen vor ihrem Transfer in die Gebärmutter der Frau in einer Nährlösung zu Embryonen heranwachsen, nicht optimal. Um dies zu verbessern, müsste schon die früheste Entwicklung des Embryos in der Gebärmutter stattfinden – so dachte 1998 der Genfer Reproduktionsmediziner Pascal Mock. In diesen Tagen ist seine Idee als neues Behandlungskonzept in die medizinische Praxis eingeführt worden.

Im Zentrum steht eine von der Medtech-Firma Anecova in Kooperation mit der ETH Lausanne entwickelte Kapsel aus Silikon. Beladen mit befruchteten Eizellen wird diese durch die Vagina in die Gebärmutter eingeführt. Kleinste Löcher in der Wand sollen garantieren, dass die Embryonen mit Nährstoffen und Signalmolekülen aus der Umgebung versorgt werden und selber nicht «verloren» gehen. Letzteres ist wichtig, weil die Embryonen nach wenigen Tagen bereits aus der Gebärmutter geholt werden müssen. Jetzt gilt es, den am besten entwickelten Embryo auszuwählen und diesen wiederum in die Gebärmutter zu transferieren – diesmal aber definitiv und ohne Schutzhülle.

Die als besonders natürlich angepriesene IVF-Methode testete ein Forscherteam mit Beteiligung von Mock und der Firma Anecova zuerst bei Rindern und dann in einer kleinen, 2009 publizierten Pilotstudie mit 13 Frauen beim Menschen. Dazu teilten die Wissenschafter bei jeder Frau die befruchteten Eizellen (total 167) in zwei Gruppen: Die eine Hälfte wurde im Labor-Inkubator entwickelt, die andere in der Silikonkapsel in der Gebärmutter der Frau. Dabei variierten die Forscher den Zeitpunkt, wann die Kapsel in die Gebärmutter eingeführt wurde, und wie lange sie dort verblieb. Damit überprüften sie den Effekt auf die Befruchtung der Eizellen – diese ist erst Stunden nach Einführung des Spermiums abgeschlossen – sowie die Frühentwicklung des Embryos.

 

«Cross-talk» mit der Mutter

Wegen der kleinen Zahl an Patientinnen erlaubt die Pilotstudie keine Aussage darüber, ob sich mit der porösen Spezialkapsel die Schwangerschaftsrate bei In-vitro-Fertilisationen wie erhofft erhöhen lässt. Laut den Studienautoren dürfte diese aber zumindest nicht schlechter sein als bei der Labormethode. Zudem habe die mikroskopische und genetische Untersuchung Hinweise darauf geliefert, dass sich die Embryonen in der Kapsel besser entwickelten. Das dürfte mit der günstigen Umgebung in der Gebärmutter zusammenhängen, die auf molekularer Ebene einen «Cross-talk» zwischen Mutter und Embryo ermögliche, sagt Martin Velasco, CEO von Anecova.

Dass seit 2009 keine weiteren Studienresultate zur neuen Methode erschienen sind, erklärt Velasco damit, dass man sehr intensiv an der Verbesserung des Therapieverfahrens gearbeitet habe. Dass dies nötig war, zeigt die Tatsache, dass es zu Beginn der Pilotstudie technische Probleme gab, die zur Schädigung von Embryonen führten.

Ungenügende Datenbasis

Der Reproduktionsmediziner Michael von Wolff vom Inselspital Bern findet die Idee, den Embryo in der Gebärmutter heranreifen zu lassen, grundsätzlich gut. In früheren Versuchen habe man Embryonen mit Zellen aus der Gebärmutterschleimhaut kultiviert oder befruchtete Eizellen in die Eileiter der Frau transferiert. Beides habe sich aber nicht durchgesetzt, so von Wolff.

Was ihn an der Anecova-Methode – neben Vorbehalten zur Wirkweise – am meisten stört, ist das Fehlen einer soliden wissenschaftlichen Basis zum Nutzen des Verfahrens. Diese Frage gelte es vor Einführung eines neuen Geräts zu klären. Denn was unfruchtbare Paare in erster Linie wollten, sei schwanger werden.

Die Frage der Effizienz wird laut Velasco mit Registerdaten geklärt. Zudem ist eine Studie zur Häufigkeit von Chromosomenanomalien unterwegs, die vielversprechend sei. Ob auch eine Studie zu epigenetischen Veränderungen an den Embryonen geplant ist, lässt Velasco offen. Diese Frage interessiert deshalb, weil es Hinweise gibt, dass die konventionelle IVF epigenetische Probleme verursacht, die bei den Kindern das Risiko für Krankheiten erhöhen könnten.

Während die Fachwelt auf die noch ausstehenden Daten wartet, wird in Grossbritannien, wo Anecova mit einer Klinik in Southampton zusammenarbeitet, das Verfahren bereits eingesetzt. Die Kapsel kostet dort knapp 1000 Franken. Auch in der Schweiz soll sie zum Einsatz kommen. Laut Velasco werden mit mehreren Kliniken Gespräche geführt.

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